Neuenrader Gertrüdchen

Gertrüdchen

Das Gertrüdchen blickt auf eine lange Tradition zurück:

Am 25. Juli 1355 verlieh Graf Engelbert III. von der Mark der Ansiedlung Rode die Stadtrechte. Gleichzeitig wurde in dieser Urkunde der Stadt zugestanden, 3 Jahrmärkte durchzuführen. Diese Urkunde ist der Grundstein für den alljährlich um den 17. März (Gertrudis) stattfindenden Viehmarkt, der von den Neuenradern seit jeher liebevoll Gertrüdchen genannt wird.

Der Viehmarkt entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Pferde-, Kram- und Jahrmarkt, kurz zu einem Volksfest. Diese Tradition hat bis heute unverändert Bestand. Bis Anfang dieses Jahrhunderts wurden auf dem Getrüdchenmarkt unzählige Pferdekäufe getätigt.

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Ebenso wird in einem alten Brauchtum für Leib und Seele gesorgt. Nur auf Gertrüdchen wird der legendäre Gertrudenschnaps in und an der Gertruden-Apotheke ausgeschenkt. Seinen Ursprung hat das vorzügliche Getränk bereits im 18. Jahrhundert, als der Provisor Franz Vigelius diesen besonderen Tropfen brannte. Die Herstellung des Branntweines wird vom jeweiligen Apotheker bis in die heutigen Tage fortgesetzt. Das Aufsuchen der Gertrudenpassage zum Kosten des "Buba-Bitter" ist ein Muss eines jeden Gertrüdchenbesuchers. Ein Traditionsessen darf dann auch nicht fehlen: Sauerkraut mit weißen Bohnen, Mettwurst und Speck, dazu ein frisch gezapftes Sauerländer Pils.


Alljährlich, in den letzten 2 Wochen vor Gertrüdchen, werben die Stadtsoldaten in traditioneller Uniform auf den Wochenmärkten der Umgebung (Lüdenscheid, Iserlohn, Plettenberg, Menden, Werdohl und Altena) für das Gertrüdchen. Mit einer Glocke wird um das Gehör der Wochenmarktbesucher gebeten. Anschließend verliest der Ausrufer eine Bekanntmachung: "Die Bevölkerung wie auch die Nachbarn sind herzlich eingeladen."

Stadtsoldaten

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Der offizielle Start eines jeden Gertrudenmarktes findet am Samstag um kurz vor 11.00 Uhr statt. Viele Neuenrader und natürlich auch Nachbarstädter finden sich hierzu rechtzeitig auf dem Festplatz ein und verfolgen den Auftakt. Auf dem Balkon des Rathauses gibt der Ausrufer zur Eröffnung des Marktes in Anwesenheit des Bürgermeisters und des für das Fest verantwortlichen Gertrudenkomitees kund: "Auf dem Wall ist für Kurzweil und Kirmes gesorgt. Schnaps und Bier werden in Maßen angeboten. Abends wird zum Tanz in den Schankwirtschaften aufgespielet."


Für die musikalische Umrahmung des traditionellen Festaktes sorgt der Musikverein Neuenrade.
Pünktlich um 11.00 Uhr ertönt ein dreifacher Peitschenknall, mit dem dann der Gertrudenmarkt eröffnet ist. Ab diesem Zeitpunkt drehen sich die Fahrgeschäfte und ein jeder kann sein Glück an den Schieß- und Spielständen versuchen.

Getrüdchen-Eröffnung

Gertrüdchen


Fröhliches Treiben findet dann nicht nur auf dem Kirmesgelände an den Fahrgeschäften und den Los-, Schieß- und Spielbuden statt, sondern auch auf der angrenzenden Park- und Gartenanlage auf dem Wall.
Hier finden die Besucher über 50 Marktstände, wo viele Waren, von Blumen über Kunstgegenstände bis hin zu Haushaltsgeräten etc., angeboten werden.
Selbstverständlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt: Ob Reibekuchen, Fisch, Pizza oder Waffeln - auf Gertrüdchen ist alles zu finden. Die Geselligkeit zieht an den vielen Getränkeständen und natürlich in der Gertrudenpassage jeden Besucher in den Bann. In der Gaststätten wird abends Musik und Tanz angeboten. Viele Freundschaften finden hier ihren Anfang, oder aber werden vertieft.

Gertrüdchen abends

Gertrüdchen - das ist nicht nur ein traditionelles Fest für Neuenrade und ehemalige Neuenrader Bürger, die zu diesem Anlass immer wieder gern in ihre Heimatstadt kommen. Viele Menschen aus der näheren und auch der weiteren Umgebung besuchen jedes Jahr gern das erste Volksfest des Jahres im Märkischen Kreis.

Zum Gertrüdchen sind auch Sie in Neuenrade herzlich willkommen!

www.gertruedchen.de