Denkmal Wilhelm I

Im Jahre 1891 wurde der Neuenrader Schützengesellschaft durch die Stadtverordneten erlaubt, bei der sogenannten „Kaisereiche“ (sie wurde 1871 gegenüber der Gerichtslinde auf die Südseite des Walls gepflanzt – ihre heutige Existenz ist wegen der wenig exakten Ortsbeschreibung unklar) ein Denkmal zu Ehren des Kaisers Wilhelm I. zu errichten, der kurz vorher 1888 gestorben war. Der Bildhauer W. Kappen aus Werl schuf das gut lebensgroße Werk aus Sandstein für 1.200 Mark.

Denkmal Wilhelm I.1

Es fand seinen Platz „zur Zierde des Walles“ – wie es in der Gründungsurkunde von 1892 hieß – auf einem Sockel inmitten einer kleinen eingezäunten Anlage.

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Auf dem obigen Foto (Anfang 20. Jh.) erkennt man im Hintergrund das Denkmal. Rechts vorn befindet sich die Gerichtslinde und dahinter in der Nähe des Rathauses eine Reihe mächtiger Eichen, die 1959 aus „verkehrstechnischen“ Gründen gefällt wurden.

Wie den gefällten Eichen erging es auch fast dem Kaiser, denn das Denkmal musste 1968 dem Friedensstein weichen. Der Sockel wurde entsorgt. Die Statue entging diesem Schicksal nur knapp und fand ihren Platz im Garten des nahen Hotels Kaisergarten.

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Doch auch dort fand Wilhelm I. keine Ruhe, denn während der Hotelerweiterung im Jahre 2004 wurde er durch einen Baukran „geköpft“. Es bedurfte einer aufwändigen Restauration von über 2.000 €, um die Skulptur wieder in ursprünglicher Pracht herzustellen.

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